Gigafactory-Projekte in Europa abgesagt,
Die Automobilindustrie in Europa und in den meisten asiatischen Ländern ist unterwegs Richtung Elektromobilität. Infolgedessen wurden zahlreiche Pläne für den Bau von "Gigafactories" zur Herstellung von Batterien für Elektroautos angekündigt. Inovev hat in seinen jüngsten Studien die zukünftige Nachfrage nach aufladbaren Fahrzeugen (BEV und PHEV) prognostiziert und daher den Bedarf an Batterien berechnet. Dieser Bedarf wurde in Relation zu den jüngsten Ankündigungen der Produktionskapazitäten der derzeitigen und zukünftigen Gigafactories gesetzt. Wir kamen zu dem Schluss, dass die europäische Batterieindustrie im Jahr 2030 mit einer Überkapazität in Europa von fast 50 % konfrontiert sein wird, falls alle Projekte realisiert werden (Analyse 2022-21). Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass sich Fragen zu dieser künftigen Überkapazität stellen. Bereits heute wurden einige Projekte gestoppt, andere verschoben und wieder andere sind noch auf der Suche nach Standorten. In dieser Analyse werden wir diese jüngsten Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Produktionskapazität auflisten.
Farasis: Der chinesische Zulieferer Farasis sollte ursprünglich eine Batteriezellenfabrik für Daimler mit einer Kapazität von bis zu 16 GW in Bitterfeld- Wolfen (Sachsen-Anhalt, Deutschland) errichten. Nachdem die Pläne mehrmals verschoben worden waren, beschloss Daimler, die Produktion selbst zu übernehmen. Da der Vertrag mit der Stadt Bitterfeld gekündigt wurde, Farasis aber noch immer Eigentümer des Grundstücks ist, bleibt die Frage, wo und wann die Produktion des Batterieprojekts von Daimler beginnen soll.
Britishvolt: Das Unternehmen wollte eine Batterieproduktionsanlage mit einer Kapazität von bis zu 35 GWh in Northumberland (UK) errichten. Es hat aber wohl mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Bisher wurde nur der Beginn der Produktion von 2023 auf 2025 verschoben. Wenn die Probleme nicht gelöst werden, könnte das Projekt sogar aufgegeben werden. Bisher wurden nur Absichtserklärungen von Aston Martin und Lotus zur Zusammenarbeit abgegeben (jährliches Volumen von ca. 10 000 Fahrzeugen). Es ist schwer vorstellbar, dass ein solches Projekt realisiert werden kann, noch dazu bei so geringen Volumina wie denen der Kunden.
Varta: Aufgrund steigender Kosten und Verzögerungen bei den Aufträgen wird der deutsche Batteriehersteller Varta die Umsetzung seiner Pläne für seine 10-GWh-Fabrik in Nördlingen (Bayern, Deutschland) stoppen und erst weitermachen, wenn er feste Zusagen von seinen Kunden erhalten hat. Eine erste Fabrik für die Serienproduktion muss jedoch noch in Betrieb genommen werden, da ein Automobilhersteller, wahrscheinlich Porsche, bereits als Kunde zugesagt hat. Die Fabrik sollte ursprünglich im Jahr 2023 mit der Serienproduktion beginnen. Derzeit sieht es für Inovev so aus, als würde das Projekt nicht weiter ausgebaut werden.
 
   
 

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